Finnland ruft. Die Vorbereitungen für meinen neun monatigen Aufenthalt in Turku, der europäischen Kulturhauptstadt 2011, laufen. Ab kommenden Montag schreibe ich schon aus Suomi, wie Finnland in der Landessprache heißt. Letztere allerdings beherrsche ich, bis auf einige wenige Worte, die sich wiederum auf bedingt nützliche beschränken, (noch) nicht. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden, wenngleich ich mir bei 15 Fällen und der Aussage, dass es immernoch Finnen geben soll, die diese Sprache nicht verstehen, nicht allzu große Erfolgschancen ausrechne, es sei denn. . . .
Aber der Reihe nach und schau mer mal, dann sehn mer scho‘: Am 29.August fliege ich also von FFM aus zusammen mit zwei befreundeten Kommilitonen: Theresa (Ladies first) und Markus, nach Finnland. Dort absolviere ich nämlich mit allen anderen Studierenden meines Masters das zweite Studienjahr an der schwedisch-sprachigen Åbo akademi, weshalb ich auch im letzten Jahr svenska und nicht finnisch lernte und damit für die ein oder andere Verwirrung bei Familie und Freunden sorgte.
Nach diversen Lektüren wie etwa „Finnen von Sinnen“ (bedingt zu empfehlen), „Gebrauchsanweisung für Finnland“ (sehr zu empfehlen), einschlägigen Reiseführern und persönlichen Bekanntschaften bin ich gespannt, was mich im Land der 1000 Seen so alles erwartet und was ich euch in den kommenden Tagen und Monaten berichten werde.
Sprechen tatsächlich alle von der Bäckereifachverkäuferin bis hin zum Prof. Dr. Dr. englisch? Ist es im Winter wirklich bitter kalt und dunkel? Gibt es tatsächlich kein Wort für bitte? Wie schmeckt die finnische Küche, die unter anderem donnerstags typischerweise hernekeitto ja pannukakku (Erbsensuppe mit Pfannkuchen) mit mansikkahillo (Erdbeermarmelade) reicht? Trinken die Finnen in der Tat nur am Wochenende dafür aber viiiel? Was unterscheidet eine echte finnische Sauna von den mir bisher bekannten Schwitzstuben? Wer besucht mich in Suomiland? . . . Fragen über Fragen auf die hier bald Antworten folgen werden.
In den nächsten Tagen jedoch wird es auf dem Blog erst mal noch ruhig, denn es geht nach einem Mama-Schwester-Kurzurlaub, ans packen und sich von allen Lieben in Unnarfranggn zu verabschieden, um (wahrscheinlich und hoffentlich) ein weiteres Mal festzustellen: In der Welt daheim, in Franken zuhause! Denn das hat sich bisher auf all meinen Reisen und Aufenthalten im In- und Ausland, unabhängig davon wie gut es mir gefiel gezeigt: meinen (Lokal-)Patriotismus pflege ich - gleich wie man(n) und frau, so meine These - insbesondere in der Ferne.
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